Hautpflege bei Diabetes
Die Haut übt für den Körper eine wichtige Schutzfunktion aus. In erster Linie ist es ihre Aufgabe, Mikroorganismen, also Bakterien und Viren, fernzuhalten und ihr Eindringen in den Körper zu verhindern. Verliert die Haut jedoch ihr Gleichgewicht, so kann sie ihre Aufgabe als Schutzbarriere nicht mehr erledigen und Bakterien, Viren und auch chemische Substanzen können ungehindert eindringen. Hautkrankheiten und Allergien sind mögliche Folgen.
Wer an Diabetes erkrankt ist, der muss seine Haut besonders pflegen. Extrem trockene Haut, Juckreiz, Hautinfektionen, Hornhaut, Druckstellen und Schrunden an den Füßen können sonst schnell auftreten.
Viele der Betroffenen wissen jedoch nicht, dass diese Beschwerden mit ihrer Krankheit zusammenhängen. Der veränderte Stoffwechsel bei Diabetes hat vielfältige Auswirkungen auf die Haut, die bei richtiger Pflege allerdings vermieden werden können.
So ist die Aktivität von Talg- und Schweißdrüsen aufgrund von Nervenschädigungen durch den hohen Blutzucker reduziert. Dadurch wird die Haut weniger geschmeidig gehalten, und es entsteht eine trockene und schuppige Haut, was wiederum einen quälenden Juckreiz auslösen kann.
Auf die Füße achten
Besonders gefährlich sind Druckstellen an den Füßen, die oftmals unbemerkt bleiben und dann zu Ekzemen und Wunden führen können. So entsteht ein Teufelskreis, da diese Wunden und Ekzeme durch die verminderte Durchblutung auch schlechter abheilen.
Außerdem werden auch das Eindringen von infektiösen Keimen und die Bildung von Hornhaut sowie kleinen oder größeren Rissen begünstigt. Das ist typisch für den sogenannten diabetischen Fuß. Daher sollten die Füße mit einer besonderen Aufmerksamkeit beobachtet werden.
Nur durch rechtzeitige Behandlung kann ein Ausbreiten einer eventuellen Infektion mit schlimmen Folgen, zum Beispiel einer Amputation, verhindert werden. Auch kleine Verletzungen oder Wunden sollten von einem Arzt begutachtet werden.
Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Diabetiker ihre Fußnägel nicht mit einer Nagelschere schneiden, sondern sie ein- bis zweimal in der Woche mit einer Nagelfeile kürzen. Auch Hühneraugenpflaster, ätzende Tinkturen und Salben sind für den Diabetiker tabu.
Nicht zu viel Fett in der Creme
Bei Diabetes ist das wichtigste Ziel, die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren und sie sanft zu pflegen. Viele Menschen neigen bei trockener Haut automatisch dazu, eine reichhaltige und fettende Creme zu benutzen.
Doch daraus kann genau das Gegenteil von Pflege entstehen. Wird eine reichhaltige Creme verwendet, legt sich ein Fettfilm auf die Haut. Dieser Fettfilm verstopft die Poren und beeinträchtigt damit die natürliche Atmungs- und Sauerstoffwechselfunktionen.
Besonders gut für die Haut bei Diabetes ist das Verwenden einer feuchtigkeitsspendenden Creme oder Lotion. Zu empfehlen sind Cremes mit Inhaltsstoffen aus hautverwandten Lipid-Komplexen. Inhaltsstoffe, die auch in der eigenen Hautbarriere vorhanden sind, können der Haut die nötige Balance bringen. In vielen Produkten, die speziell für die Diabetiker-Haut entwickelt wurden, ist Harnstoff (Urea) enthalten. Harnstoff ist bekannt dafür, dass es in hohem Maße Feuchtigkeit binden und damit auch den Juckreiz lindern kann.
Für den Diabetiker gilt auch: Duschen statt Baden. Warmes Badewasser mit seifenhaltigen Badezusätzen laugt die Haut aus und weicht sie zu sehr auf. Sie verliert dabei hautschützende Lipide und Feuchtigkeit. Beim Duschen jedoch ist die Haut nur kurz in Kontakt mit Wasser und Tensiden. Ein mildes Duschgel, idealerweise mit rückfettenden Lipidzusätzen und hautschonenden Tensiden, eignet sich besonders gut.
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